Offener Brief von Detlev Prange

Die Bürgermeisterwahl am 13.09.2015 hat für keinen der fünf Bewerber zu einem Sieg geführt. Keiner hat es geschafft, die absolute Mehrheit der abgegebenen Stimmen auf sich zu vereinigen. Zunächst einmal möchte ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bei allen Menschen bedanken, die mir ihre Stimme gegeben haben und mir vertrauen. Sie haben es mir ermöglicht, in einer Stichwahl, den Sieg zu erringen. Dieser Herausforderung stelle ich mich selbstverständlich.

Ich bin ein Mensch mit Ecken und Kanten, mit Stärken und Schwächen. Ja, am Wahlsonntag hat es mir den Boden unter den Füßen weggerissen. Gerade Holthausen, dass mir immer sehr am Herzen liegt, und wo ich die Menschen und Vereine in der Vergangenheit immer nach Kräften unterstützt habe, war das erste und schlechteste Wahlergebnis. Lassen Sie mich Folgendes in Erinnerung rufen: Ohne mein Verhandlungsgeschick wäre beispielsweise der Bürgerradweg Holthausen- Havixbeck nicht von Straßen NRW genehmigt worden. Ich habe es in langen Gesprächen erreicht, dass Holthausen jetzt endlich schnelles Internet bekommt, darüber freue ich mich sehr. Aber ich habe auch verstanden, dass ich diese Erfolge in der Vergangenheit viel zu wenig publiziert habe. Nur seine Arbeit nach allen Kräften zu erledigen und kein Aufhebens davon zu machen, reicht eben nicht. Das liegt wahrscheinlich in meiner typisch westfälischen Art, die Ärmel hoch zu krempeln und nicht viel Tamtam zu machen.

Nichts desto trotz bin ich kein makelloser Mensch, der nicht auch Fehler gemacht haben mag. Im jetzt zu Ende gehenden Wahlkampf habe ich -wie man dies sein ganzes Leben tut- einiges gelernt, auch von den Beiträgen bisheriger Mitbewerber.

Das Amt des Bürgermeisters erfordert viel Kraft. Ich habe diese Kraft: Die negativen Schlagzeilen in ganz Deutschland wegen der zwei leidlichen, aber doch schnell zu heilenden, fehlenden Aushänge, zwei Großbrände mit 26 Obdachlosen und jede Woche neu ankommende, teils stark traumatisierte, Flüchtlinge, denen wir eine Heimat bieten, haben natürlich auch bei mir Spuren hinterlassen. Aber ich habe bewiesen, dass ich es kann und ich kann es auch weiterhin.

Ich stehe für eine kontinuierliche Arbeit, für ein gemeinsames Laer. Ich habe Visionen für unser Gemeinwesen. Deshalb sage ich: Wir bauen ein Haus, in dem wir uns begegnen, zusammen essen und alle gemeinsam feiern können.

Finanziell sind wir in Laer nicht auf Rosen gebettet – da ist Laer alles andere als ein Sonderfall. Das ist mir bewusst. Jedes Jahr einen defizitären Haushalt aufstellen zu müssen, ist keine Freude. Unser Haushalt ist eine unserer größten Baustellen, die wir gemeinsam in Verwaltung und Politik mit unseren Bürgerinnen und Bürgern abarbeiten können und müssen. Dies geht nur, wenn alle Ratsmitglieder an einem Strang ziehen. Der Bürgermeister allein beschließt keinen Haushalt. Parolen bringen uns nicht weiter, sondern ehrliche Arbeit und ein Zahlenwerk, das Laer aus der Schuldenfalle führt auf einem Weg, den die Finanzaufsicht der Bezirksregierung Münster genehmigt, was sie bisher immer getan hat. Wir tragen die Verantwortung dafür. Ich sage bewusst wir, denn nur ein geschlossener Rat kann dies erreichen. Die großen Rahmenbedingungen für alle Gemeinden können nur von Bund und Land verbessert werden.

Wir sind auf einem guten Weg Laer zukunftsfähig zu gestalten. Ich befinde mich in vielversprechenden Verhandlungen, Grundstücke für insgesamt vier neue Baugebiete kaufen zu können. Sie sehen also: Nicht viel Tamtam, sondern gute Verhandlungen und klare Vorstellungen sind zielführend.

Über viele Jahre ist es mir gelungen, dass der Kreis Steinfurt die dringend erforderliche Kreisstraße K 75 N jetzt baut. Diese Straße ist unerlässlich für die Erschließung unseres Gewerbegebietes. Die Erfolge meiner Arbeit stellen sich jetzt ein. In jüngster Vergangenheit haben wir 17.000 Quadratmeter Flächen an drei Betriebe verkauft. Der erste Unternehmer fängt schon bald an zu bauen. Darauf können wir stolz sein. Es zeigt auch hier: Das Vertrauen der Unternehmer in den Bürgermeister ist unerlässlich.

Als Bürgermeister stehe ich für:

  • eine kontinuierliche Dorfentwicklung
  • den Menschen mit schnellem Rat und Tat zur Seite
  • eine Vernetzung des Ehrenamtes, zum Beispiel einer Ideenbörse, die ich schaffen werde
  • Unterstützung der Familien, zum Beispiel im Vorstand der Initiative für Kinder und Jugendliche oder mit dem Ausbau aller Kindergärten für die U-3-Betreuung unserer Kleinsten
  • Interkommunale Zusammenarbeit, zum Beispiel bei der Ausschreibung der Müllabfuhr, die unsere Gebühren um 30 % gesenkt hat
  • ressourcenorientierte Verwaltungsarbeit mit Blick auf unseren Haushalt
  • einen Diplom-Verwaltungswirt und ehemaligen Kämmerer, dem die Genehmigung des Haushaltssicherungskonzeptes Jahr für Jahr gelungen ist und dem es auch gelungen ist, zusammen mit Horstmar, unser Stromnetz mit günstigeren Kostenfolgen für alle zu kaufen
  • Kontinuität mit Blick in die Zukunft

Als Laerer Junge kämpfe ich für Laer. Ich kenne unseren Ort und die Menschen durch und durch. Sie liegen mir am Herzen, deshalb will ich gerne Ihr Bürgermeister bleiben!

Urlaub habe ich mir jetzt genommen, um mich voll und ganz dem Wahlkampf widmen zu können.

Ich fordere meinen Kontrahenten zu einer Podiumsdiskussion heraus und bin gespannt, ob er sich dieser Herausforderung auch stellt. Das sind die beiden verbliebenen Kandidaten den Laererinnen und Laerern schuldig, damit sie eine gute Entscheidungsgrundlage für den 27.09.2015 haben.

 

Ihr

Detlev Prange

Ein Laerer für Laer